Landkreistagspräsident Walter: Regionale Sozialraumbudgets sind hochrentierlich
„Das Thema Pflege muss auf der politischen Agenda wieder ganz nach oben rücken“, betonte der Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, Landrat Joachim Walter (Tübingen). Er verwies auf die jüngsten Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamts, wonach die Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg bis 2055 um 51% ansteigen werde. Dies sei der zweithöchste Wert bundesweit. „Es besteht daher dringender Handlungsbedarf, und zwar auf allen politischen Ebenen“, unterstrich Walter.
Das vom Bund angekündigte Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege werde zwar zu punktuellen Entlastungen führen. „Was wir aber eigentlich benötigen, ist eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung, die sich der Probleme rund um Finanzierung, Personal und häusliche Pflege umfassend annimmt“, erklärte Walter.
Doch auch im Land gelte es, die dort vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten konsequent zu nutzen. „Dabei kommt der Aktivierung von Sozialräumen eine zentrale Bedeutung zu, um das professionelle Pflegesystem zu entlasten. Daher müssen wir dringend zu regionalen Sozialraumbudgets kommen. Jeder Euro, der in die Sozialraumaktivierung fließt, rentiert sich doppelt und dreifach“, betonte Landkreistagspräsident Walter. Er verwies auch noch einmal darauf, dass die Verantwortung für die pflegerische Infrastruktur gesetzlich dem Land obliegt.